Impuls: Minderwertigkeitskomplex & Fesseln befreien
- Cinzia & Simi
- 12. Dez. 2021
- 3 Min. Lesezeit
Dieser Impuls handelt aus meiner persönlichen Erfahrung. Alles begann mit meiner Sport- und Magersucht. Besser gesagt schon als Kleinkind. Anyway - du erfährst heute alles rund um das Thema Minderwertigkeit und deren Fesseln, die du dir mit der Zeit SELBST zubindest.
Minderwertigkeitskomplex ist ein prägendes Thema für mich. Es betrifft nicht nur die Frauen. Auch Männer können Komplexe haben. Schlussendlich sind wir alle Menschen, egal welches Geschlecht. Ob man sich nun für seinen Körper schämt, wegen seinem Verhalten verurteilt wird oder ganz einfach das Gefühl hat, nicht erfolgreich zu sein, schlussendlich fühlt man sich minderwertig oder in anderen Worten nicht gut genug.
Das trägt Konsequenzen mit sich: Selbstverurteilung, Verurteilung von anderen Menschen, psychische Krankheiten wie zum Beispiel Depressionen, tägliches Wiegen, Shoppingphobie, Suizid, Zahlenphobie usw.
Meine Erfahrung:
Bei mir war es der Körper. Angefangen während meiner Grundausbildung. Ich litt an einer Sport- und Magersucht. Soziale Isolation, süchtig nach Abführmittel und Körperwaagen, aggressives Verhalten, Non-Stop Bewegung und zerbrechliche Knochen gehörten zum Alltag. Nach drei Jahren kurz bevor ich mich selbst in die Klinik einliefern wollte, wachte ich auf. Mein Wille war da und dank Unterstützung gewann ich wieder ein «normales» Leben zurück. Ich betone normal, da ein Jahr später durch den ganzen Stress auch in der damaligen nicht ganz so einfachen Beziehung mein Körper im Ungleichgewicht war. Ich sah aufgebläht aus, hatte null Motivation und Lebensfreude und Essstörungen raubten mir den letzten Kick.
Ich frage mich, als Baby hat man solche Herausforderungen nicht. Ich habe mich dazumal nicht interessiert, wie ich aussehe. Alles entstand durch das Umfeld und mit dem Alter. Ich war oft von Leuten umzingelt, die Wert auf das Äussere legen. Das prägt ein Kind und daher habe ich in der Einleitung erwähnt, eigentlich hat alles als Kleinkind begonnen.
Du kannst dir sicher vorstellen, das hinterlässt Spuren. Wie ein roter Faden nimmst du solche Erfahrungen im Unterbewusstsein mit. Bis du denen auf den Grund gehst und den Faden durchtrennst. Ein Prozess, der bei mir lange dauert. Ja, er ist noch nicht abgeschlossen. Gerade letzte Woche hatte ich wieder ein starker Rückschlag.
Wie sehen solche Rückschläge aus?
In meinem letzten Blogimpuls habe ich einen Staudamm erwähnt. Genau an dieser Metapher knüpfe ich weiter an. Durch meine Erfahrung hange ich an meinem Aussehen. Definierter Bauch, schöne Kurven und und und und. Die Kontrolle im Spiegel ist mein tägliches Programm. Diese Kontrolle löst ein negativer Stress aus und der Staudamm wird dicker (Bauch bläht sich auf). Dieser Staudamm hält immer mehr Wasser zurück, sprich die Energie kann nicht richtig fliessen, Widerstand ist da. Widerstand ist sehr unproduktiv, denn du verhinderst eine positive Veränderung.
Aber es bleibt nicht nur beim Stress. Meine zwei Unfälle, wo ich einmal sogar operieren musste, waren Stoppsignale. Beim ersten Unfall lernte ich nicht viel dazu. Doch Ende September 2021 brach ich drei Mittelfussknochen. Ich musste 10 Wochen still bleiben und das mit meinen Minderwertigkeitskomplexen. Alte Glaubenssätze wie: «Wenn ich mich nicht bewege, nehme ich zu!» nervten mich den ganzen Tag.
Schlussendlich nahm ich es als eine Chance und da war wieder mein Wille. Ich lasse mich nicht gehen. Aufstehen, auf den Stein hochklettern, Aussicht geniessen und weitergehen.
Weitere Konsequenzen von Minderwertigkeitskomplexen: Angst vor Veränderungen, Wachstums- und Essstörungen
Wie befreie ich mich von meinen eigenen Fesseln?
Zuerst erkläre ich dir, warum ich finde, dass man sich selbst fesselt.
Klar, wenn man klein ist, kann man nicht wirklich sein Umfeld kontrollieren. Man ist abhängig davon. Doch, sobald du älter wirst und du merkst, dass etwas nicht stimmt, ist es genau der richtige Zeitpunkt, mit dem Ballast abwerfen, anzufangen.
Mir half und hilft immer noch sehr, mein eigenes Verhalten zu reflektieren. Zum Beispiel: Warum habe ich Komplexe? Wie fühle ich mich dabei? Was kann ich tun? Wer bin ich ohne diese Komplexe? Was passiert im schlimmsten Fall?
Weitere Tipps, die ich persönlich erfahren habe: Sich zurückziehen, das persönliche Umfeld säubern, Mut haben und sehen was passiert, Therapie (hör auf deine Intution, welche Therapie du machen willst), Buch lesen (mein Favorit: Ich bin ein Fehler und ich liebe es von Jeffrey Kastenmüller), Bewegung in der Natur, Meditation (mental die Fesseln wortwörtlich durchtrennen) und zu guter Letzt anfangen, selbstbewusst durch den Alltag zu gehen.
Ich weiss, Komplexe sind nicht einfach, doch du bist nicht alleine. Darum teile ich auch meine Erfahrung öffentlich. Mir half es, mich inspirieren zu lassen. Der rohe Diamant in dir ist bereit, sich schleifen zu lassen.
UND GANZ WICHTIG: Falls du gerne mal spazieren gehen möchtest, schreib mich an (Cinzia). Gerne helfe ich dir weiter und du wirst sehen, von Tag zu Tag geht es besser.
Vergiss nie: Du bist ein wundervolles Unikat und genau das macht die Welt so farbenfroh.
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